SONDERPROGRAMM Im Rahmen der Europawoche 2004

im Off-Broadway, Zülpicher Str. 24, 50674 Köln, Tel.: 0221-232418

In Zusammenarbeit mit POP Initiativgruppe Griechische Kultur e.V.

Kleiner Grenzverkehr – Griechenland, Zypern, Türkei

Ein Filmwochenende der besonderen Art

 Freitag,14.5.04, 18.00 Uhr  Dokumentarfilm – Wege des Rembetiko

Ein Film von Timon Koulmasis und Iro Siafliaki, GR 2003, OmeU, Min. 64

 Die Bilder versuchen die Einfachheit, die Freiheit der Improvisation und die Kraft dieser Musik widerhallen zu lassen, und das Kino versucht als Medium zu wirken, so daß der Rembetiko für sich selber sprechen kann. Das was hier interessiert, ist die Verfolgung des parallelen Weges einer Ausdrucksform des Volkes und seine zeitgenössischen Geschichte, und ebenso das, was von dieser Musik heute noch lebendig geblieben ist. Der Film zeigt die Orte, die mit dem Rembetiko verbunden sind (Häfen, kleine Boote, Gefängnis), und wir treffen die Liebe der Menschen, die von dieser Musik inspiriert werden und die Wege, die sie genommen hat.

Anschießend Diskussion mit den Regisseuren (angefragt)

Samstag, 15.5. 18.00 Uhr  Dokumentarfilm – Vertrieben für Frieden – als Griechen und Türken getrennt wurden

Ein Film von Osman Okkan und Simone Sitte, D 2003, 60 Min.  

Nach jahrelangen Feindseligkeiten zwischen Griechenland und der Türkei wurde im Juli 1923 der Lausanner Vertrag von beiden Ländern unterzeichnet. Er sah u.a. einen Bevölkerungsaustausch zwischen den beiden Ländern vor, d.h. ca.1,5 Millionen Griechen, seit Jahrhunderten in Kleinasien lebend und etwa 500 000 in Griechenland ansässige Türken wurden dadurch gezwungen, ihre angestammte Heimat zu verlassen. Dies hatte grausame Vertreibung, Flüchtlingselend und Verarmung zur Folge. Obwohl dieser Vorgang zu den wesentlichen Faktoren des griechisch-türkischen Konflikts gehört, wird er bis heute in der Türkei weitgehend tabuisiert. Die Kölner Filmemacher haben die bis heute wirksame Vertreibung und ihre Folgen untersucht. Mit Betroffenen reisten sie gemeinsam an die Originalschauplätze, so auch mit zwei Vertriebenen, die nach 80 Jahren ihre nur „einen Steinwurf“ entfernte Heimat wieder besuchen konnten. Interviews mit Mikis Theodorakis (auch ein Flüchtlingskind), Zülfü Livaneli und Yashar Kemal lassen ein beeindruckendes Bild dieser totgeschwiegenen „Kleinasiatischen Katastrophe“ entstehen.

Anschießend Diskussion mit den Regisseuren

 Sonntag, 16.5. 18.00 Uhr  Spielfilm – Unterm Sternenhimmel

Ein Film von Christos Georgiou, ZYP, GR, GB 2001, (OmeU), 35 mm, 86 Min.

Zypern im Jahre 1974: Durch einen vom griechischen Obristenregieme eingefädelten Militärputsch wird die Regierung gestürzt, auf den zypriotischen Präsidenten ein Mordanschlag verübt. In der Folge marschiert die türkische Armee in Zypern ein. Nach heftigen Gefechten interveniert die UNO und zieht mitten durch die Insel eine grüne Linie, wodurch das griechische vom türkischen Gebiet getrennt wird. Tausende von Flüchtlingen kommen ums Leben oder werden zwangsumgesiedelt. Die grüne Linie verläuft mitten durch Wohnhäuser, Dörfer und das Zentrum der Hauptstadt Nikosia. Das bisher behütete Leben des 10jährigen Lukas verändert sich dramatisch. Seine Eltern  werden ermordet, er selbst aus seinem gewohnten Umfeld herausgerissen. 26 Jahre später lebt er, heimgesucht von alptraumhaften Erinnerungen, im geteilten Nikosia ein Eremitendasein. Bis die eigenwillige Phoebe, eine Schmugglerin, die mit Griechen und Türken auf beiden Seiten der Grenze Handel treibt, sein Leben betritt. Gegen einen ordentlichen Geldbetrag willigt sie ein, Lukas in das Dorf seiner Kindheit im türkischen Teil der Insel mitzunehmen... Der Weg ist von grotesken Situationen und mysteriösen Begegnungen gezeichnet.

Anschließend Diskussion mit dem Regisseur